Oft fällt es den pflegenden Familienmitgliedern schwer, Hilfe von außen anzunehmen. Die Erfahrung zeigt aber, dass Angehörige, die den Schritt wagen, fremde Hilfe in Anspruch zu nehmen, durchweg davon profitieren. Häufig bedauern sie später sogar, sich nicht schon viel früher um Hilfsangebote gekümmert zu haben.

Welche Hilfen und Unterstützungen möglich sind, hängt vom jeweiligen Stadium der Erkrankung ab. In einer frühen Stufe können ambulante Hilfen wie Nachbarschaftshilfe oder familienentlastende Dienste im häuslichen Bereich ein Weg sein (niedrigschwellige Betreuungsangebote), um den pflegenden Angehörigen eine notwendige Entlastung zu bringen.

Mit dem Fortschreiten der Krankheit muss dann eventuell eine intensivere und wirksamere Unterstützung erfolgen: zusätzlich zu den ambulanten Hilfen können teilstationäre Einrichtungen wie die Tagespflege genutzt werden, sodass ein Teil der Pflege außer Haus durchgeführt werden kann und der Kranke trotzdem weitgehend in der vertrauten Umgebung der eigenen Wohnung lebt.

Insgesamt sollten die pflegenden Angehörigen unbedingt darauf achten, dass die von den verschiedenen Diensten angebotenen Hilfeleistungen die Selbstständigkeit und das Selbstwertgefühl des Kranken unterstützen, d.h., die Pflegedienste sollten nach dem Prinzip der so genannten aktivierenden Pflege arbeiten.

1) Die Grundpflege
umfasst die Hilfe bei der Körperpflege, bei der Ernährung und der Mobilität: beim Aufstehen, beim An- und Ausziehen und Zubettgehen.

2) Die Behandlungspflege
übernimmt bei entsprechender ärztlicher Verordnung folgende Leistungen: Verbandswechsel, Medikamentenabgabe, Dekubitusbehandlung, Blutdruckmessungen usw.

Neben der ambulanten Pflege gibt es noch eine Reihe weiterer Hilfen, die ins Haus kommen. Diese so genannten ´mobilen sozialen Dienste´ werden von den Wohlfahrtsverbänden, vom Sozialamt oder von freien Vereinen oder Initiativen organisiert.