Demenzerkrankungen können verschiedene Ursachen haben. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen primären und sekundären Formen der Demenz.
Die primären Demenzformen sind direkt auf eine Erkrankung der Nervenzellen im Gehirn zurück zu führen. 90% der Erkrankten leiden an primären Demenzformen. Den höchsten Anteil haben dabei neurodegenerative Erkrankungen, zu denen auch die Alzheimer-Krankheit zählt. Es gibt aber auch die vaskulären Demenzen oder Mischformen.
Die verbleibenden 10% werden durch die so genannte sekundäre Demenzform hervorgerufen. Hier sind nicht unbedingt die Nervenzellen selbst erkrankt, sie wurden aber z.B. durch Stoffwechselstörungen, Hirnverletzungen oder Alkohol- oder Medikamentenmissbrauch so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass sie ihren Aufgaben nicht mehr nachkommen können.
Formen der Demenz
Der Begriff Demenz leitet sich aus dem Lateinischen ab und bedeutet dem Sinn nach »ohne Geist«. Hierunter werden über 50 verschiedene Formen zusammengefasst. Die Alzheimer Demenz ist die häufigste Form. Eins haben alle Demenzerkrankungen letztendlich gemeinsam, den Abbau der geistigen Fähigkeiten, obwohl Ursachen bzw. Verlauf unterschiedlich sind. Verschlechtert sich bei den meisten Demenzen das Gedächtnis, das Sprachzentrum und die Motorik so sind bei anderen Formen zunächst die Persönlichkeit oder das soziale Verhalten auffällig verändert.
Die vaskuläre Demenz, ist mit 15 % die zweithäufigste Form, hervorgerufen durch Durchblutungsstörungen im Gehirn und ähnelt in ihren Symptomen der Alzheimer Demenz.
Der Anteil, der an Lewy-Body Demenz erkrankten Personen liegt bei ungefähr 5 bis 10%. Die Symptome dieser Demenzform ähneln der Parkinson- wie der Alzheimer Demenz. Die Gedächtnisstörungen sind ebenfalls ausgeprägt, jedoch im Tagesverlauf häufig sehr schwankend. Halluzinationen treten verstärkt auf.
Weniger als 10 Prozent aller an Demenz erkrankten Patienten leiden an einer sogenannten frontotemporalen Demenz. Im Gegensatz zu Menschen mit einer Alzheimer Erkrankung steht hier anfangs nicht der Gedächtnisverlust im Vordergrund, sondern Verhaltensauffälligkeiten und Persönlichkeitsveränderungen. Erst im weiteren Verlauf lässt dann auch die Gedächtnisleistung zunehmend nach. Die frontotemporale Demenz ist bisher nicht heilbar. Eine nichtmedikamentöse Therapie ist wichtig, da sie das veränderte Verhalten der Patienten mildern kann.
Das Risiko bei einer Parkinson-Erkrankung an einer sogenannten Parkinson-Demenz zu erkranken, ist nicht von der Hand zu weisen. Zwar ist Morbus Parkinson eine Erkrankung des Gehirns, die vor allem die Beweglichkeit stört, jedoch treten bei 30 bis 40 Prozent der Erkrankten im späteren Verlauf Demenz-Symptome auf. Wenn auch die Parkinson-Erkrankung nicht heilbar ist, so ist sie auf jeden Fall behandelbar. Eine medikamentöse Behandlung hat zum Ziel, die Botenstoffe im Gehirn wieder in Balance zu bringen.
Die frontotemporale und die Parkinson-Demenz sind die häufigsten Formen nach der Alzheimer Demenz.
Die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, besser bekannt als Rinderwahnsinn oder BSE zählt auch zu den Demenzen. Wenn auch mit rund 80 Erkrankungen pro Jahr in Deutschland zu den sehr seltenen Formen.
Das Korsakow-Syndrom zeichnet sich durch seine ausgeprägte Merkfähigkeitsstörung aus. Die Patienten sind nicht in der Lage neue Informationen zu speichern, versuchen die Gedächtnislücken oder Orientierungsprobleme durch frei erfundene Geschichten zu kompensieren (Konfabulation).
Das Korsakow-Syndrom ist Ausdruck einer schweren, chronischen Schädigung der Hirnregionen, die für die Gedächtnisbildung und die Regulierung der Emotionen zuständig sind.
Ein jahrelanger übermäßiger Alkoholkonsum ist die häufigste Ursache des Korsakow-Syndroms, unter Umständen aber auch als Defektzustand nach Infektionen (Gehirnentzündung) und schweren Kopfverletzungen.